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Herbert Rude, SHG Rhein-Main-Nahe. So erschienen im Alpha1-Journal 1/2022.

… und wie uns der Hals die Fitness nimmt – eine CSL-Veranstaltung in Mainz

Gefühlt bewegen wir uns seit einigen Jahren von einer Krise in die nächste: Finanzkrise, Eurokrise, Coronakrise und nun auch noch der Ukraine-Krieg. Dabei sind Alphas häufig ohnehin schon genug von Folgekrankheiten ihres Enzymmangels belastet. Krisen stören das seelische Gleichgewicht, können Ängste und sogar Depressionen auslösen. „Deshalb müssen Krisen bewältigt werden, und dabei hilft das Stärken der Widerstandskräfte“, so Ines Schneider, Antikrisen-Coachin, auf der Patientenveranstaltung in Mainz.

Endlich wieder eine Präsenzveranstaltung in der Region der SHG Rhein-Main-Nahe, und wie sinnvoll das war, zeigten die zahlreichen Übungen, mit denen die Widerstandskraft gestärkt werden kann. „Die Gedanken beeinflussen den Körper, der Körper aber auch die Gedanken“, so die Coachin. Bei Panikattacken, Herzrasen oder Wutausbrüchen helfe Singen, Summen oder Atemübungen, aber auch Bilder vor dem inneren Auge eines Spaziergangs am Meer mit dem Kreischen der Möwen und einer leichten Brise.

Resilienz – oder Widerstandsfähigkeit – resultiere aus dem Bewusstmachen positiver Emotionen. „Wichtig sind die kleinen Farbtupfer im Leben“, sagt Ines Schneider. Die Konzentration auf diese führe zu innerem Frieden und einem Stärken der Widerstandskräfte.

Dabei gehe es nicht um das Leugnen der Krisen, diese müssten akzeptiert und verarbeitet werden. Im Vordergrund müsse die Konzentration auf Lösungen stehen. Das gelinge aber mit der Aktivierung innerer Ressourcen deutlich besser. Denn zuversichtliche Gedanken und gute innere Bilder stärken das Nervensystem ebenso wie entsprechende Körpertätigkeiten und Körperimpulse. Sie führen zur Produktion und Ausschüttung von Neurotransmittern und Hormonen, die antidepressiv wirken und unser Immunsystem unterstützen.
Da der Körper die Gemütslage beeinflusse, gebe es auch ganz einfache Mittel zum Stärken der Widerstandskräfte: „Kopf hoch, Brust raus und lächeln“, empfiehlt die Coachin. Und: „Üben, üben, üben.“

Das zweite Thema der Veranstaltung widmete sich der Schlafapnoe. „Sie ist gefährlich und ihre Folgen werden unterschätzt“, sagt Dr. Andreas Forster, Pneumologe aus Darmstadt. Er verweist auf Untersuchungen der Bundesanstalt für Straßenwesen, nach denen wahrscheinlich jeder vierte Verkehrstote auf Schlafmangel zurückzuführen ist.

„Gefährlich wird es dann, wenn die oberen Atemwege im Schlaf zugehen“, so Dr. Forster. Denn dann sinke der Sauerstoffgehalt im Blut, stattdessen reichere sich CO2 an. Die Folge seien kurze Aufwachphasen, die aber so kurz seien, dass sie der Leidende gar nicht mitbekomme. Sie verhinderten den Eintritt in die Tiefschlafphasen, sodass sich der Betroffene tagsüber unausgeschlafen und müde fühle. Längerfristig könne dies zu gefährlichem Vorhofflimmern oder Diabetes führen.

Da der zuständige Muskel zwischen Rachen und Hals passiv sei, könne er auch nicht trainiert werden. Für viele Patienten sei eine Therapiemöglichkeit das Abnehmen, denn 70 Prozent der Apnoe-Fälle seien auf starkes Übergewicht zurückzuführen. „Aber 30 Prozent eben nicht“, so Dr. Forster.

Die geläufigste und auch erfolgreichste Behandlung liege im Tragen einer Atemmaske, die über Druck den Rachen- und Halsbereich im Schlaf offenhalte. Der angemessene Druck werde im Schlaflabor eingestellt. Bei vielen Patienten mit einer leichten Schlafapnoe helfe aber schon das Schlafen in Seiten- statt in Rückenlage.

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