Die Leber ist die zentrale Drehscheibe im Stoffwechsel des Menschen. Sie verarbeitet die Nährstoffe aus dem Darm, also Eiweiße, Fette und Kohlenhydrate. Aus diesen Substanzen werden neue Stoffe für den Körper hergestellt. Die Leber ist außerdem wichtig für die Entgiftung von Medikamenten und anderen körperfremden Stoffen.
Alpha1 und die Leber – Ich bin doch nur Träger?
Eine sehr wichtige Erkenntnis der Forschung im Verlauf der letzten Jahren ist, dass Träger des Gendefekts (PiMZ) ebenfalls die Gesundheit ihrer Leber im Auge behalten sollten. Es besteht bei Vorliegen der Mutation bereits auf einer Genkopie (heterozygote Form, PiMZ-Genotyp) ein erhöhtes Risiko einer Lebererkrankung, sofern weitere Faktoren wie übermäßiger Alkoholkonsum, Übergewicht oder Diabetes hinzukommen.
Beschwerden bei Leberfunktionsstörungen
Im Unterschied zu anderen Organen, deren Störung man leicht bemerken kann, ist die Leber ein »Arbeitstier, das sich nicht beschwert«. Von der Leber ausgehende Beschwerden sind wenig spezifisch. Müdigkeit, Unwohlsein oder leichte Druckschmerzen im Bauch können auftreten. In den meisten Fällen aber bleibt eine Leberfunktionsstörung lange völlig unbemerkt. Daher wird ein Arzt selten oder erst spät aufgesucht, wodurch eine Leberproblematik auch oftmals erst spät festgestellt wird. Beim Alpha1-Antitrypsin-Mangel ist zudem das Bewusstsein, dass es auch häufig zu einer Leberschädigung kommen kann, nicht ausgeprägt.
Die Leber ist unglaublich widerstandsfähig gegenüber akuten Schädigungen. Wirken jedoch wiederholte Schädigungen auf die Leber ein, kann sich mit der Zeit ein chronischer Umbau des Lebergewebes entwickeln. Dabei gehen Leberzellen verloren und stattdessen bildet sich Bindegewebe mit Narben in der Leber. Über Jahre und Jahrzehnte entwickelt sich so eine Vernarbung der Leber (Leberfibrose) bis hin zur sogenannten Leberzirrhose, bei der eine Transplantation der Leber notwendig wird.