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Aktuelles zum Thema Blutplasma

Nachfolgend finden Sie interessante Artikel zum Themenkomplex Blutplasma:

Blutplasma: Für Medizin und Alpha-1-Patienten unverzichtbar

Blut ist ein Gemisch aus flüssigen und festen Bestandteilen. Den flüssigen Anteil bildet das Blutplasma, das mit rund 55 Prozent mehr als die Hälfte unseres Blutes ausmacht. Es besteht aus Wasser, Nährstoffen, Hormonen, Mineralien und Proteinen, die zusammen eine klare, leicht gelbliche Flüssigkeit bilden.

Die festen Bestandteile bilden die Blutzellen. Dazu zählen die roten Blutkörperchen (Erythrozyten), die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) sowie die Blutplättchen (Thrombozyten). Ein Mensch hat je nach Körpergröße und –gewicht ein Blutvolumen von vier bis sechs Litern.

Unser Informationsflyer zum Thema Blutplasma zum Download:

Aufteilung der einzelnen Blutbestandteile:

  • Blutplasma: circa 55–60 %
  • Blutzellen: circa 40–45 %

Die Aufgabe der Blutproteine im Plasma

Es gibt über 120 verschiedene Plasmaproteine, die lebenswichtige Funktionen übernehmen, beispielsweise bei der Blutgerinnung oder der Immunabwehr. Auch Alpha-1-Antitrypsin zählt zu diesen Proteinen, das eine wichtige Rolle bei der Hemmung Eiweiß-spaltender Enzyme übernimmt.

Die Blutproteine werden hauptsächlich in den Leberzellen produziert. Sie machen ungefähr 8 Prozent des Plasmavolumens aus und lassen sich in Albumine und Globuline unterscheiden. Albumin ist dabei die häufigste Eiweißgruppe und verantwortlich für den Transport von Stoffwechselprodukten wie Zucker, Fette, Eiweiße und Hormone. Zudem spielt es eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Flüssigkeitshaushalts im Körper. Die Gruppe der Globuline lässt sich in vier Untergruppen unterteilen, die wichtige Funktionen bei der Blutgerinnung sowie bei der Immunabwehr übernehmen und den pH-Wert des Blutes aufrechterhalten.

Blutplasma hilft zudem dabei, Abfallprodukte wie Erreger und Schadstoffe aus unserem Körper zu transportieren, darunter auch aus unserer Lunge. Dafür verantwortlich sind sogenannte Proteasen – Enzyme, die andere Eiweiße aufspalten. Da diese Enzyme jedoch sowohl fremdes als auch körpereigenes Gewebe angreifen, besitzt der Körper spezielle Schutzmechanismen. Alpha-1-Antitrypsin übernimmt eine solche schützende Funktion in der Lunge. Liegt ein Alpha-1-Antitrypsin-Mangel vor, fehlt es an diesem speziellen Eiweiß, wodurch das Lungengewebe langfristig durch die Proteasen geschädigt wird.

Plasmaspenden für Patienten mit seltenen Erkrankungen: Eine Spende, die Leben rettet

Blutplasma ist die Basis vieler Medikamente

Blut ist eine wertvolle und vor allem lebensnotwendige Ressource, die nur vom Körper selbst hergestellt werden kann. Eine synthetische Herstellung von Blut – und somit auch von Plasma – ist derzeit nicht möglich. Der einzige Weg, Plasma zu gewinnen, ist durch eine Plasmaspende.

Viele Patienten sind auf menschliche Blut- und Plasmaspenden angewiesen. Sie sind unter anderem für Transfusionen lebensrettend, bilden aber auch die Basis zahlreicher wichtiger Medikamente. Solche biologischen Arzneimittel helfen Menschen mit seltenen, chronischen oder genetischen Erkrankungen, die oftmals ihr gesamtes Leben auf diese Präparate angewiesen sind.

Neben Menschen mit einem Alpha-1-Antitrypsin-Mangel sind plasmabasierte Medikamente auch für Patienten mit Immundefekten, Gerinnungsstörungen oder Autoimmunerkrankungen lebenswichtig. Nur durch die aus regelmäßigen Blut- und Plasmaspenden gewonnenen Arzneimittel können sie ein weitestgehend unbeschwertes Leben führen.

Darüber hinaus werden Blutspenden für ein großes Spektrum an weiteren Einsatzgebieten benötigt, um Menschen das Leben zu retten, darunter:

  • schwere Unfälle
  • Operationen
  • Krebstherapien
  • Immundefizite

Plasmaspenden sind auch für Alpha-1-Patienten lebenswichtig

Eine der zentralen Therapiemöglichkeiten für Betroffene des Alpha-1-Antitrypsin-Mangels ist die Substitutionstherapie, bei der aus menschlichem Blutplasma gewonnenes Alpha-1-Antitrypsin verabreicht wird. Erforderlich dafür sind freiwillige Plasmaspenden, die anschließend gereinigt und aufbereitet werden. Über Infusionen erhalten die Patienten das Medikament, wodurch der Mangel an körpereigenem Alpha-1-Antitrypsin ausgeglichen werden kann.

Zahlreiche Alpha-1-Patienten sind auf diese Substitution angewiesen, denn dadurch kann die Zerstörung des Lungengewebes verzögert werden. Die Patienten sind aber nicht nur auf die Infusionen angewiesen, sondern auch auf gesunde Menschen, die bereit sind, regelmäßig Blutplasma zu spenden. Denn: Um einen Alpha-1-Patienten ein Jahr lang behandeln zu können, sind etwa 900 Plasmaspenden erforderlich.

Plasmaspendedienste in deiner Nähe (BZgA)
Plasmaspendedienste in deiner Nähe (ARGE e. V.)

Dank dir kann ich leben: Wie Plasmaspenden Leben retten

Wir brauchen eine stabile Versorgung mit Plasma

Insgesamt werden 8 Millionen Liter gespendetes Blut in der EU für die Herstellung lebenswichtiger Medikamente benötigt – und der Bedarf steigt weiter. Alpha1 Deutschland e.V. setzt sich dafür ein, dieses Anliegen öffentlich zu machen und auf die Dringlichkeit von Plasmaspenden hinzuweisen.

Für die Plasmaversorgung in Deutschland sind wir nach wie vor zu einem Großteil auf Spenden aus den USA angewiesen. Aus diesem Grund haben wir 2020 einen Brief an das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) verfasst und gefordert, die Versorgung der gesamten deutschen Bevölkerung mit Plasmaprodukten aus dem eigenen Land zu sichern. Gerade unter Pandemiebedingungen war die Spendenbereitschaft stark beeinträchtigt. In einem Antwortschreiben wurde versichert, das BMG würde alle Möglichkeiten ergreifen, um die Versorgung weiterhin zu fördern und zu unterstützen. Das BMG hat zudem bekräftigt, seine Aufklärungskampagnen zur Blutspende auch auf die Plasmaspende auszuweiten.

Dennoch muss eine stabile Versorgungslage auch zukünftig sichergestellt werden, damit es nicht zu Engpässen in Krisensituationen kommt und der steigende Bedarf gesichert ist.

Dazu hatten wir zusammen mit den Interessenvertretern anderer Plasmaprodukt-Empfängern und des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie nochmals eine weitere Stellungnahme erstellt und am 19.04.2023 an Gesundheitsminister Lauterbach und zuständige Ressortleiter im Bundesministerium für Gesundheit versandt, siehe hier

Nachdem seither aber fast ein halbes Jahr ohne Reaktion vergangen ist, rechnen wir nicht mehr mit einer Antwort, geschweige denn mit der Annahme unseres Angebotes zu einem gemeinsamen Gespräch.

Mittlerweile droht dem Ziel einer autarken Versorgung der EU mit Blutplasma-Produkten eine weitere Gefahr aus unerwarteter Richtung: die EU-Gremien arbeiten an einer Verordnung bzgl. SoHO, also „Substances of Human Origin“, übersetzt „Substanzen menschlichen Ursprungs“, zu denen u.a. auch Blutplasma gehört, und deren Verabschiedung für das zweite Quartal 2024 angestrebt wird. Diese Verordnung hat zum sicherlich begrüßenswerten Ziel, die Sicherheit von Spendern und Empfängern solcher Stoffe zu erhöhen, enthält allerdings auch Passagen, die diesem Ziel nicht dienen und dabei die Erreichung einer autarken Versorgung erschweren bzw. sogar verhindern werden. Nach unseren Erfahrungen mit Stellungnamen und Positionspapieren, auf die wir oft nicht einmal eine Antwort erhalten, beschreiten wir zum Einspruch gegen einige Formulierungen in der SoHO-Verordnung nun erstmalig den Weg einer EU-Petition, die zumindest die Mitglieder des EU-Petitionsausschusses zwingt, sich mit unseren Forderungen auseinanderzusetzen. Das Resultat bleibt abzuwarten, wir werden Sie informieren.

Und hier der Link zur Petition

Plasmaspende in einem Plasmazentrum

Alpha1-Mitglieder bekommen erklärt, wie eine Plasmaspende abläuft.

Blut- und Plasmaspende – wie kann ich helfen?

Plasma kann sowohl aus einer Vollblutspende wie auch aus einer Plasmaspende gewonnen werden. Wer als Spender in Frage kommt, muss mindestens 18 Jahre alt sei, über 50 Kilogramm wiegen und generell bei guter Gesundheit sein. Zusätzlich werden bestimmte Voraussetzungen zu Vorerkrankungen, Drogenkonsum sowie Blutwerten abgeklärt, die eine Spende ausschließen könnten.

Bevor man reines Plasma spenden darf, muss man mindestens einmal Vollblut gespendet und diese Spende gut vertragen haben. Im Gegensatz zu Vollblut kann Plasma deutlich häufiger gespendet werden: Frauen wie auch Männer dürfen bis zu 60 Mal im Jahr Plasma spenden. Zwischen jeder Spende müssen mindestens drei Tage vergehen.

Wo kann ich mich informieren?

Ausführliche Infos gibt es auf den Seiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zum Thema Blutspenden oder bei unserer Kooperationspartnerin Haema, mit der wir bereits mehrere Aktionen zu diesem Thema durchgeführt haben.

Ausführliche Informationen zu Plasmaspenden sowie plasmabasierten Medikamenten gibt die Plasma Protein Therapeutics Association (PPTA) Deutschland.

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