Wozu dient eine Sauerstofftherapie?
Eine Sauerstofftherapie dient dazu, den Sauerstoffgehalt im Blut zu erhöhen, wenn der Körper nicht genügend Sauerstoff aus der normalen Atmung aufnehmen kann. Dies kann bei verschiedenen gesundheitlichen Zuständen notwendig sein, wie zum Beispiel bei Chronischer obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), Lungenentzündung, Herzinsuffizienz und auch beim Alpha-1-Antitrypsin-Mangel.
Die unzureichende Versorgung kann die Ursache in der Atmung, der Diffusion des Sauerstoffs von der Lunge in den Blutkreislauf, dem Blutgastransport oder der Aufnahme in den verbrauchenden Zellen haben.
Unter bestimmten Voraussetzungen wird zur Unterstützung eine Langzeitsauerstofftherapie verordnet um die Lebensqualität, die körperliche und mentale Leistungsfähigkeit zu verbessern, sowie die Krankheitslast und die Sterblichkeit zu verringern.
Sauerstofftherapie – ab wann muss ich daran denken?
Eine Sauerstofftherapie sollte in Betracht gezogen werden, wenn bestimmte Symptome oder Diagnosen auf eine unzureichende Sauerstoffversorgung hinweisen. Typische Anzeichen dafür sind Müdigkeit, Erschöpfung und ein Rückgang der körperlichen Leistungsfähigkeit, was sich häufig durch Atemnot (Dyspnoe) und einen niedrigen Sauerstoffsättigungswert (SpO2) äußert.
Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) empfiehlt eine Sauerstofftherapie für Patienten mit schwerem Sauerstoffmangel, der trotz optimaler medikamentöser Behandlung der Grunderkrankung nicht besser wird. Ein diagnostisches Kriterium hierfür ist ein arterieller Sauerstoffpartialdruck (PaO2), der in einer stabilen Krankheitsphase von vier Wochen mindestens dreimal unter Ruhebedingungen bei 55 mmHg oder drunter liegt. Bei Patienten mit COPD und Begleiterkrankungen wie Cor pulmonale liegt der Grenzwert bei 60 mmHg. Der arterielle Sauerstoffpartialdruck wird durch eine Blutgasanalyse bestimmt, bei der eine Blutprobe aus einer Arterie oder dem Ohrläppchen entnommen und maschinell analysiert wird. Das Ergebnis ist innerhalb weniger Minuten verfügbar.
Diese Patienten sollten Sauerstoff mindestens 16 Stunden täglich (idealerweise 24 Stunden) anwenden.
Eine weitere Patientengruppe umfasst Personen, bei denen der Sauerstoffgehalt nur unter Belastung auf niedrige Werte sinkt. Diese Patienten haben die Möglichkeit den Sauerstoff nur bei körperlicher Anstrengung zu verwenden.
Aktuelles aus dem Bereich Sauerstoff
Beim 14. Symposium Lunge (organisiert von COPD-Deutschland e.V.) hat Frau Prof. Dr. med. Susanne Lang über „Langzeit-Sauerstofftherapie und Nicht-invasive Beatmung als wichtige Therapieoptionen“ referiert.
Die Aufzeichnung ist sehr sehenswert und gibt einen sehr guten Überblick, warum Sauerstoff wichtig ist und worauf man achten sollte. Frau Prof. Lang geht auch auf die verschiedenen Geräte und Zubehör ein. Sie vergisst auch nicht, uns die Atempumpe zu erklären, um ein Bewusstsein für eine mögliche Notwendigkeit der Versorgung mit Sauerstoff zu schaffen.
Nachfolgend finden Sie hier die Aufzeichnung der Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland: