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Linda Tietz, Alpha1 Deutschland e.V., so erschienen im Alpha1-Journal 1/2022.
Linda Tietz:
Ich grüße dich, Roland! Bevor wir mit dem Interview beginnen, möchten wir dir im Namen des Vorstands, des Beirats und der Mitglieder für deine Entscheidung zur Übernahme der Gruppenleitung danken! Wir freuen uns, dass du als neuer Gruppenleiter der SHG Franken unseren Verein und vor allem unsere Mitglieder in der Region Franken unterstützen wirst.
An dieser Stelle möchten wir nicht versäumen, Sandra Böhmer für ihren vorangegangenen Einsatz als Gruppenleiterin zu danken. Sie wird uns weiterhin als Stellvertreterin der SHG Franken zur Seite stehen. Last, but not least, sei auch ein dickes Dankeschön an Reiner Kersten gerichtet. Er war bislang die Stellvertretung der nun neu aufgestellten SHG Franken.
Doch nun wieder zu dir, lieber Roland. Kannst du uns kurz darstellen, welche Schwerpunkte und Ziele du mit deiner neuen Aufgabe als Gruppenleiter verbindest? Wie lange bist du eigentlich schon in der SHG Franken aktiv?
Roland Bühner:
Zuallererst möchte ich mich bei den Mitgliedern der SHG Franken vorstellen und bekannt machen. Ich möchte gerne Bindeglied zwischen dem Vorstand und den Mitgliedern sein. Für die Zukunft ist es auf jeden Fall mein Ziel, auch wieder Präsenztreffen und AlphaCare Regionaltage für die SHG Franken zu organisieren. Außerdem ist mir Netzwerkarbeit wichtig. Ich möchte Kontakte zu anderen regionalen Organisationen, Ärzten und eventuell auch der Politik knüpfen.
Daneben möchte ich auch gern aktiv Mitgliederwerbung bei Betroffenen und deren Angehörigen machen.
Mein Motto: Ich möchte das WIR stärken, denn nur gemeinsam sind WIR stark und können etwas erreichen!
In der SHG Franken bin ich eigentlich erst seit der Übernahme der Gruppenleitung Anfang dieses Jahres aktiv. Leider hat mich Ende März eine doch sehr heftige COVID-19 Infektion ausgebremst, so dass ich bisher noch nicht so viele Aktivitäten starten konnte.
Linda Tietz:
Wenn du wieder fit bist und uns der nahende Herbst und Winter nicht erneut ausbremst, wie oft trifft sich dann die SHG?
Roland Bühner:
Da ich die SHG Franken erst im Februar dieses Jahres übernommen habe und ich ja länger krankheitsbedingt gehandicapt war, konnte bisher noch kein Gruppentreffen stattfinden. Gerne würde ich wieder, wie vor der Pandemie, ein bis zwei Treffen beziehungsweise AlphaCare Regionaltage pro Jahr für die SHG Franken organisieren und etablieren.
Linda Tietz:
Bist du auch betroffen vom AAT Mangel? Welcher Phänotyp wurde wann bei dir diagnostiziert?
Roland Bühner:
Ja, ich bin auch von AAT-Mangel betroffen. Bei mir wurde der Phänotyp Pi*ZZ (wie bei meiner Mutter) diagnostiziert. Seit August 2018 werde ich auch substituiert.
Linda Tietz:
Und wie führte dich dein Weg in den Verein und die Vereinsarbeit? Wo und wie hast du vom Verein erfahren?
Roland Bühner:
Zu Alpha1 Deutschland e.V. bin ich über meine im Jahr 2020 verstorbene Mutter Johanna Bühner gekommen. Sie war schon länger Mitglied im Verein und somit hatte ich immer mal wieder Kontakt zu Alpha1 Deutschland. Seit Juli 2018 bin ich nun auch Mitglied im Verein. Zu aktiven Vereinsarbeit bin ich durch Sandra Böhmer gekommen. Ich hatte ihr schon vor längeren meine Hilfe angeboten, sollte sie einmal Unterstützung benötigen. Anfang dieses Jahres hat sie mich dann gefragt, ob ich die SHG als Gruppenleiter mit ihrer Unterstützung als Stellvertreterin übernehmen könnte.
Linda Tietz:
Da hattest du das richtige Zeichen der Unterstützung gegeben! Ohne Menschen wie euch wäre Vereinsarbeit nicht möglich. Hast du denn Erfahrung mit Vereinsarbeit?
Roland Bühner:
Hinsichtlich Ehrenamts und Vereinsarbeit habe ich in den letzten 30 Jahren schon so einiges gemacht. Zum einen war ich 14 Jahre 2.Vorsitzender unseres örtlichen Sportvereines, zeitweise auch kommissarisch 1. Vorsitzender und bin seit 2004 stellvertretender Vorsitzender vom Vereinsring Waldberg e.V..
Im Jahre 2008 bin ich dann in die Kommunalpolitik eingestiegen. Hier war ich 12 Jahre im Gemeinderat, drei Jahre 2. Bürgermeister und kommissarisch fast ein Jahr auch 1. Bürgermeister. Leider hat mich dieses herausfordernde politische Engagement, in Begleitung meines Vollzeitberufes im Vermessungsamt, Anfang 2017 in ein Burn-Out mit schweren Depressionen manövriert. Nach mehreren stationären und ambulanten Therapien, sowie der Aufgabe meiner politischen Ämter und einem Teil der Vereins- und Ehrenamtsarbeit, fühle ich mich soweit wieder hergestellt und auch mental stark genug, um neue Aufgaben und Herausforderungen anzugehen. Aus diesen Erfahrungen heraus weiß ich, welche Verantwortung so ein Amt mit sich bringt und habe mir daher auch etwas länger Bedenkzeit genommen, um die Entscheidung für eine Übernahme der Gruppenleitung der SHG Franken zu fällen.
Linda Tietz:
Wir freuen uns natürlich, dass deine Entscheidung für die SHG Franken gefallen ist, und wünschen dir viel Kraft und Freude für und an dieser Aufgabe!
Wie sieht denn dein Leben außerhalb der Vereinsarbeiten aus? Gibt es da noch ein Zeitfensterchen für ein Hobby?
Roland Bühner:
Ich bin mit meiner Frau Marissa Bühner seit 2017 verheiratet. In meiner Freizeit gehe ich sehr gerne wandern, fahre Mountainbike (E-Bike) und bin leidenschaftlicher Skifahrer, da darf es auch etwas schneller sein, ich fahre Abfahrt.
Beruflich bin ich als Vermessungsbeamter, also Landesbeamter beim Freistaat Bayern, im Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung Bad Kissingen, Außenstelle Bad Neustadt a.d.Saale- in Vollzeit beschäftigt. Seit Dezember 2019 nehme ich auch an der sehr vielversprechenden Alpha-1-Studie „AROAAT2002“ von Prof. Dr. Pavel Strnad und seinem Team an der Uniklinik Aachen teil. Das ist eine sehr spannende und mit viel gegenseitigem Respekt verbunden Teilnahme an der Studie, die sich nach echter Zusammenarbeit anfühlt und auch ist.
Linda Tietz:
Vielen Dank, lieber Roland, für das interessante Interview und deine offenen Worte.
Roland Bühner:
Liebe Linda, Danke Dir für das Interview und ich freue mich auf die sicherlich spannenden Aufgaben und Herausforderungen als Gruppenleiter der SHG Franken.