AutorIn
Susanne Tjaden, Deutsche Lungenstiftung e. V., so erschienen im Alpha1-Journal 2/2022.
Geschichte
Anfang der 1990er fanden sich zehn in der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie engagierte Professoren im „Celler-Kreis“ zusammen, um nach erfolgreicher Neustrukturierung der wissenschaftlichen Gesellschaft die offensichtlichen Defizite in der Wahrnehmung der Pneumologie in Deutschland zu verbessern. Zum damaligen Zeitpunkt war Pneumologie im Gegensatz zu allen anderen Schwerpunktgebieten der Inneren Medizin lediglich an einem Viertel der Universitäten Deutschlands vertreten und in der überwiegenden Zahl zudem unselbstständig. Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit fand Pneumologie nur an wenigen universitären Standorten und in wenigen Fachkrankenhäusern statt. Mangels angemessener Lehre fehlte der wissenschaftliche und klinische Nachwuchs, fehlten die Weiterbildungsmöglichkeiten für junge Ärzte und die wissenschaftliche Forschung war der Bedeutung des Fachs und den epidemiologischen Daten über die Entwicklung von Lungenkrankheiten in keiner Weise adäquat und nur auf wenige Zentren und Kliniken begrenzt. Die zehn Professoren (Rainer Dierkesmann, Helmut Fabel, Nikolaus Konietzko, Robert Loddenkemper, Helgo Magnussen, Harald Morr, Gerhard Schultze-Werninghaus, Gerhard Sybrecht, Thomas Wagner und Ralf Wettengel) gründeten zunächst den Verein zur Vorbereitung der Gründung einer gemeinnützigen Deutschen Lungenstiftung, aus dem dann mit Eintrag in das Vereinsregister am 10.11.1998 die Deutsche Lungenstiftung (DLS) hervorging. In Analogie zur Deutschen Herzund Krebsstiftung war es das primäre Anliegen und Ziel der DLS, der deutschen Pneumologie als Pate und Sprachrohr in der Öffentlichkeit zu dienen. Großen Anteil an dem gelungenen Start der Stiftung hatte in den ersten Jahren Frau Christiane Herzog, die Gattin des zu dieser Zeit amtierenden Bundespräsidenten, Prof. Dr. Roman Herzog.
Projekte
Das wesentliche Ziel der DLS ist die Aufklärung über die Vorbeugung und Behandlung von Lungenkrankheiten. Die DLS sieht sich als Pate und Vermittler der Ziele der wissenschaftlichen Gesellschaft (DGP) im nichtärztlichen Bereich. Wesentliche Schwerpunkte der Arbeit der DLS sind die Prävention des Inhalationsrauchens im Kindes- und Jugendalter mit umfangreichen Schulprojekten und eigener Jugend- Webseite (www.warum-rauchen.de), die Ausschreibung des Medienpreises für Journalistinnen und Journalisten für ihre Berichterstattungen in Bezug auf Lungenerkrankungen zur Information der Öffentlichkeit, die Zusammenarbeit mit den Selbsthilfegruppen, die Entwicklung einer neuen Fassung (gemeinsam mit der DGP) des Weißbuchs Lunge, Patientenkongresse, kurz gefasste schriftliche Patienteninformationen zu Erkrankungen der Atemwege und Lunge, eine für jede Frage offener Expertenrat sowie die Förderung und Unterstützung wissenschaftlicher Forschung des pneumologischen Nachwuchses durch einen Doktorandenpreis und einen Forschungspreis zu pädiatrisch pneumologischen Themen, der gemeinsam mit der Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie vergeben wird.

Finanzierung
Die Deutsche Lungenstiftung finanziert sich ausschließlich durch Spenden und Mitgliedsbeiträge, die steuerlich absetzungsfähig sind. Vorstand und Kuratorium arbeiten ehrenamtlich.
Struktur
Die Deutsche Lungenstiftung hat ca. 300 Mitglieder, zu größerer Zahl Nichtärzte. Der Vorstand setzt sich aus vier, das Kuratorium aus 21 Personen zusammen, beraten wird die Stiftung durch einen wissenschaftlichen Beirat. Vorsitzender des Vorstandes und Präsident der Deutschen Lungenstiftung ist Prof. Dr. Claus F. Vogelmeier (Marburg), Vorsitzender des Kuratoriums ist Prof. Dr. Tobias Welte (Hannover) und Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats ist Prof. Dr. Berthold Jany (Würzburg). Die Deutsche Lungenstiftung unterhält eine Geschäftsstelle in Langenhagen.