Skip to main content
search

AutorIn

Dr. Ing. Heinz Stutzenberger, Überarbeitung Prof. Rembert Koczulla, Alpha1 Deutschland e.V., so erschienen im Alpha1-Journal 2/2022.

Übersicht: Schlafstörungen¹

Ein- und/oder Durchschlafstörungen (sog. Insomnien)
Typisch hierfür sind Klagen über Einschlafschwierigkeiten, häufiges Erwachen in der Nacht, Wiedereinschlafschwierigkeiten, zu frühes Erwachen am Morgen, das Gefühl „nicht richtig tief zu schlafen“, Klagen über nicht erholsamen und zu wenig Schlaf.

Störungen mit vermehrter Tagesschläfrigkeit (Sog. Hypersomnien)
Typisch hierfür sind Probleme, tagsüber wach zu bleiben, ungewolltes Einschlafen oder Einnicken am Tage, das Gefühl, trotz ausreichender Schlafdauer permanent schläfrig zu sein. Häufig, aber nicht immer, verbunden mit Schnarchen in der Nacht. Konzentrations- und Merkfähigkeitsstörungen.

Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus
Typisch hierfür sind Probleme, zur „normalen“ Zeit schlafen zu können. Stattdessen gehen die Betroffenen wesentlich früher oder wesentlich später zu Bett, haben dann aber in der Regel keine Schlafprobleme. In anderen Fällen ist überhaupt kein vorhersagbarer Schlaf-Wach-Rhythmus auszumachen. Häufig als vorübergehendes Problem nach Fernreisen.

Während des Schlafens auftretende Störungen/Auffälligkeiten (Sog. Parasomnien)
Hierzu zählen Auffälligkeiten im Schlaf wie Schlafwandeln, Sprechen im Schlaf, Zähneknirschen und anderes.

Morgendlicher Kopfschmerz, Abgeschlagenheit
Anstieg des Kohlenstoffdioxids im Blut, aufgrund von erschöpfter Atem-/Atemhilfsmuskulatur.


 

Das Schlaflabor und seine Bedeutung für AATM-Betroffene

Mit dem Stichwort „Schlaflabor“ verbinden die meisten Menschen Beschwerden wie „Schnarchen“, „Atemaussetzer im Schlaf (Schlafapnoe)“ oder erhebliche „Tagesmüdigkeit“. Diese drei Arten von Beschwerden sind die häufigsten, aber nicht die einzigen Gründe, weshalb Patienten ein Schlaflabor aufsuchen. Es gibt bis zu etwa 80 verschiedene Formen der Schlafstörung.

Angesichts der Komplexität potentieller Schlafstörungen erscheint es wenig sinnvoll, sich im Rahmen dieses Aufsatzes mit der Gesamtthematik zu beschäftigen. Stattdessen erscheint eine Konzentration auf die eingangs erwähnten, weit verbreiteten Symptomatiken wie Tagesmüdigkeit, Schnarchen und Atempausen im Schlaf sinnvoll. Auswirkungen dieser Erscheinungen sind meist Müdigkeit tagsüber, Konzentrationsmangel, Merkfähigkeitsstörungen, Kopfschmerzen, Bluthochdruck, aber auch das Risiko von Sekundenschlaf-Ereignissen mit gelegentlich fatalen Folgen. Dabei handelt es sich einerseits um die Folgen einer schlafbezogenen Atmungsstörung (SBAS) mit gestörten Schlafphasen, andererseits um eine reduzierte Sauerstoffsättigung des Blutes. Angemerkt sei hier noch, dass einige Schlafstörungen wegen der damit verbundenen Geräuschentwicklung meist auch die Schlafqualität des Bettpartners negativ beeinflussen.

Zur abschließenden Diagnostik dieser Störungen und zur Festlegung geeigneter Therapiemaßnahmen suchen Betroffene oft ein Schlaflabor auf. In Deutschland gibt es einige Hundert Schlaflabore, mehr als 300 davon sind von der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin e. V., kurz DGSM², zertifiziert. Mit der Zertifizierung wird sichergestellt, dass die betreffenden Labore sowohl über eine angemessene apparative Ausstattung als auch im notwendigen Maße ausgebildetes Personal verfügen.

Folgende Messwerte, Körperfunktionen und Aktivitäten werden im Schlaflabor aufgezeichnet³

  • Hirnströme (sie liefern Informationen zu Leicht-/Tiefund Traumschlafphasen (REM*), gemessen mit am Kopf angeklebten Elektroden (EEG**))
  • Augenbewegungen (geben ebenfalls Aufschluss über Leicht-/Tief- und Traumschlafphasen (REM*)), gemessen mit angeklebten Elektroden (EEG**)
  • Herzfrequenz und Herzrhythmus, gemessen mit auf der Brust angeklebten Elektroden (EKG***)
  • Sauerstoffgehalt des Blutes, gemessen mit einem Fingerclip (Oximeter)
  • Atemfluss an Mund und Nase, gemessen mit einer Staudruckbrille in der Nase
  • Schnarchgeräusche, aufgezeichnet mit einem am Hals angebrachtem Mikrofon
  • Atembewegungen des Brustkorbs und des Bauches, gemessen mit Dehnungsmessgurten
  • Muskelspannung des Kinns, gemessen mit aufgeklebten Elektroden (EMG****)
  • Beinbewegungen, gemessen mit aufgeklebten Elektroden (EMG****)
  • Körperlage, gemessen mit Sensoren in einem Brustgurt
  • Kohlenstoffdioxid des Blutes (paCO2*****) gemessen mit einem Ohrclip (Transkutane****** CO2 Messung)
  • Blutdruck (Blutdruckmanschette)

 

Dr. Ing. Heinz Stutzenberger,
Überarbeitung Prof. Rembert Koczulla

 


Den gesamten Artikel lesen?
Unser Schlaflabor-Artikel wurde Juli dieses Jahres als Newsletter versendet. Sie möchten den gesamten Artikel lesen und erfahren, welche Therapiemöglichkeiten es bei schlafbezogenen Atemstörungen gibt? Dann schauen Sie auf unserer Webseite vorbei: https://www.alpha1-deutschland.org/04-2022-das-schlaflabor-und-seine-bedeutung-fuer-a1atm-betroffene

 


* REM = Rapid Eye Movement = schnelle Augenbewegung; beschreibt eine Schlafphase, die durch diese Augenbewegung bei geschlossenen Lidern charakterisiert ist und mit heftigem Traumgeschehen einhergeht ** EEG = Elektroenzephalografie = Messung und Aufzeichnung der Gehirnströme *** EKG = Elektrokardiografie = Messung und Aufzeichnung der Herzströme **** EMG = Elektromyografie = Messung und Aufzeichnung der elektrischen Muskelaktivität ***** paCO2 = Partialdruck (entspricht der Menge) des Kohlenstoffdioxids im Blut ****** transkutan = durch die Haut hindurch ohne deren Verletzung

www.schlafgestoert.de/site-6.html
www.dgsm.de/
www.apotheken-umschau.de/diagnose/diagnoseverfahren/die-untersuchung- im-schlaflabor-744157.html#was-wird-im-schlaflabor-gemessen

Youtube Dowload Liste Newsletter Kontakt